AURA
Installation
ArtMUC
Praterinsel 3-4, Haus 3, Treppenhaus + 1. Stock, München
14.-17. Mai 2015
Fotos (c): Archiv
Anaïs Cousin | Andreana Dobreva | Julia Ferner | Judith Grassl
Yeonsoo Kim | Amelie Köppel | Fedor Ilin | Sebastian Maas | Analía Martínez
Frank Moll | Aurélien Porté | Ana Pusica | Eunji Seo | Junpei Uchida | Karolina Vocke
AURA ist ein Gemeinschaftsprojekt der Klasse Anke Doberauer der Akademie der Bildenden Künste München, auf Einladung der „ArtMuc“.
Der Zweck einer Kunstmesse ist der Verkauf von Kunst. Die Klasse Doberauer hat sich dagegen entschieden, Verkäufliches zu präsentieren. Statt dessen widmet sie ihr Installationsprojekt der Reflektion über das originale Kunstwerk heute, im Zeitalter seiner unendlichen Reproduzierbarkeit.
Vor hundert Jahren präsentiert Kasimir Malewitsch in seiner „Letzten Futuristischen Ausstellung“ in St. Petersburg zum ersten Mal sein „Schwarzes Quadrat“ - in eine Ecke gehängt. Damit wird er nicht nur zum Protagonisten der Gegenstandslosigkeit, sondern auch zum Vorläufer der Installationskunst. László Moholy-Nagy avanciert 1922 mit Bildern, die vermittels eines Telefonats durch seinen Automechaniker zu realisieren sind, zum Pionier der Konzeptkunst. 1935 führt Walter Benjamin in seinen Aufsatz „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“ den Begriff der „Aura“ des originalen Kunstwerkes ein, welches diese durch die modernen Techniken der Reproduktion – aber zugunsten neuer Bildbegriffe wie etwa der Serialität - sukzessive einbüßt. Die „Avantgarde“ (milit. für „Vorhut“) ist eigentlich schon sehr alt.
Heutzutage kann kaum mehr jemand sagen, ob er ein Kunstwerk im Original gesehen hat, oder auf dem winzigen Bildschirm eines Smartphones. Die „Aura“ des originalen Werkes scheint obsolet: was zählt sind die Anzahl der „Besucher“ auf den Websites und die „likes“ in sozialen Netzwerken.
Durch die schwarzweisse Reproduktion der Fotokopie radikal bis zur Unkenntlichkeit verfremdet, bilden die malerischen Arbeiten der Künstler der Klasse Doberauer die Grundlage für eine ornamentale Tapete.
Quadratische Leinwände, von Aureolen umgeben, leuchten gebadet in sakralem Licht.
Der Besuch der Installation AURA ist kein virtueller, und durch diesen auch nicht zu ersetzen. Sie mögen ihn, oder auch nicht: die Hauptsache ist, Sie haben ihn erlebt.
Der Raum selbst ist das Bild, der Besucher ist Teil der Installation.
Hinweis: ebenfalls auf der Messe präsent die Absolventin der Klasse Stephanie Hubner
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Jahresausstellung 2015
fighting headhunters
Raum 17, Altbau
Akademie der Bildenden Künste München
18.-26. Juli 2015
Fotos (c): Peter Reill. München
Fotos (c): Abb. 1 Peter Reill, München; restliche, Archiv
Blanca Amoròs | Anaïs Cousin | Andreana Dobreva | Julia Ferner
Judith Grassl | Yeonsoo Kim | Amelie Köppel | Fjodor Krasnikow
Sebastian Maas | Frank Moll | Aurélien Porté | Ana Pusica | Eunji Seo | Junpei Uchida
Die Klasse Anke Doberauer freut sich, Ihnen anlässlich der Jahresausstellung der Akademie der Bildenden Künste 2015 die Ausstellung fighting headhunters zu präsentieren.
Fighting headhunters, oder Kämpfende Kopfjäger sind eine Figur aus einem Kinderspiel, dem sogenannten Hexenspiel, bei dem mit den Händen lediglich mithilfe eines Fadens verschiedene Formen erzeugt werden. Dies ist einerseits eine Metapher des kreativen Aktes, andererseits auch ein Wortspiel, welches die Zweideutigkeit des Ausdrucks Kopfjäger benutzt: so werden die Personen genannt, die für die Wirtschaft die besten Führungskräfte aufspüren. Auch in den Akademien sind sie auf der Suche nach den vielversprechendsten Talenten für den Kunstmarkt.
Das Wortspiel kann als halbernst gemeinte Kritik an dem gefrässigen Ungeheuer des Kunstmarktes gesehen werden, der sich unablässig immer neue Künstler und immer neue Kunstwerke einverleiben muss, um weiterzubestehen.
Das Display nimmt mimetisch dieses Kinderspiel auf, und orientiert sich dabei gleichzeitig an Erfindungen der Kunst des Zwanzigsten Jahrhunderts, wie etwa der Ausstellung First Papers of Surrealism, 1942 kuratiert von Marcel Duchamp in New York, am Konstruktivismus Vladimir Tatlins und den formalistischen Experimenten der Brüder Antoine Pevsner und Naum Gabo.
>>> Download Presse: SZ über die JA 2015 und die Klasse Anke Doberauer
Klasse Anke Doberauer
Akademie der Bildenden Künste München
Akademiestr. 2-4 D-80799 München
Räume 16-17, 1.OG Altbau
anna.baumgartner[at]adbk.mhn.de